Tag täglich stecken wir eigentlich alle in einem Dilemma. Im Wattestäbchen-Dilemma. Denn mal ehrlich: So ziemlich jeder von uns nimmt diese kleinen praktischen Helfer, um sich nach dem Duschen die Ohren zu trocknen oder zu säubern. Dabei haben Wattestäbchen eigentlich gar nichts im Ohr zu suchen! Aber abgesehen davon, dass es eigentlich gar nicht sinnvoll ist, sich die Ohren mit den Stäbchen zu reinigen habe ich mich gefragt: Wie viel Müll produzieren wir eigentlich alleine mit Wattestäbchen und gibt es eine Alternative?
Das Wattestäbchen-Dilemma
Ganz ehrlich: Ich habe nie darüber nachgedacht, wie viel Müll eigentlich durch Wattestäbchen entsteht. Die sind ja schließlich so klein und dann kann das so viel ja auch nicht sein.
Aber rechnen wir das mal hoch – und zwar sehr konservativ:
- In Deutschland leben ca. 80 Millionen Menschen -> gehen wir einfach mal davon aus, dass 50 Millionen davon Wattestäbchen verwenden
- Gehen wir einfach davon aus, dass diese 50 Millionen jeden zweiten Tag je ein Wattestäbchen verwenden -> macht 25 Millionen Wattestäbchen am Tag
- Gehen wir davon aus, dass ein Wattestäbchen (bzw. natürlich der Plastik-Stiel) ein halbes Gramm wiegt dann sind das 12.500.000 Gramm Plastikmüll am Tag oder 12.500 Kilogramm oder 12,5 Tonnen. Am Tag. Alleine durch Wattestäbchen! Das sind 9 Golf Autos. Alleine in Deutschland!
Ich finde diese Zahl ist ein Wahnsinn! Man steht im Badezimmer und nutzt ein Wattestäbchen und kommt nie im Leben auf die Idee, was das eigentlich für unsere Umwelt bedeutet! Aber Gott sei dank gibt es ja mittlerweile eine Alternative.
Wattestäbchen mit einem Papier Stiel
Es gibt sie wirklich. Man findet sie nicht überall, aber es gibt sie: Wattestäbchen aus Papier. Oder naja mit einem Papierstiel. Rossmann hat sie nicht, aber bei dm findet man sie. Auch Bio-Supermärkte haben sie teilweise im Angebot. Grundsätzlich sind sie aber nicht ganz so einfach zu finden – selbst auf Amazon muss man tief graben!
Wir haben sie getestet und ich muss sagen: ja, sie sind etwas instabiler. Aber lange nicht so instabil, dass sie nicht funktionieren. Sie sind voll funktionsfähig und schonen unsere Umwelt bei einer so kleinen Umstellung so massiv, dass man Wattestäbchen aus Plastik meiner Meinung nach fast verbieten müsste. Ich weiss: das ist weit her geholt. Aber vielleicht erkennen wir irgendwann, dass auch so ein kleiner Unterschied bei jedem Einzelnen so einen großen Unterschied im Ganzen machen kann!
Hallo, meine Eltern sind wieder auf das umgestiegen, was sie früher gemacht haben: einen Stiel vom Streichholz mit ein wenig Baumwoll-Watte umwickeln. Nach dem Ohren säubern nur das Fizelchen Baumwolle in dem Müll – Streichholz wird weiter benutzt. Ich war erst ziemlich skeptisch, aber es funktioniert einwandfrei. Und mit ein wenig Übung hat man auch raus, wie groß der „Wattebausch“ für’s eigene Ohr sein muss… also auch noch ganz individuell anpassbar.
Ich selbst benutze Wattestäbchen nur manchmal nach dem Schwimmen, wenn das Wasser so gar nicht raus will. Sonst brauche ich nie welche, da ich Ohropax (aus Schaumstoff, ich weiß) verwende… wenn die etwas „dreckig“ sind, kommen sie einfach im Wäschebeutel in die Waschmaschine, sehen danach aus wie neu und halten mindestens 1 Jahr!!!
Super Bericht. Die Zahl ist echt erschreckend.
Papier Wattestäbchen gibts preiswert und dauerhaft bei Penny. Unter 1€ die Packung. Die ist aus Pappe. Der Deckel aus Plastik. Auch wieder Plastik aber immerhin schon viel weniger.