19 Fehler beim Bau eines Insektenhotels, die du vermeiden solltest

13. Mrz 2017 | Ausprobiert, Nachhaltigkeit, Tiere & Natur | 53 Kommentare

Ein Insektenhotel selber bauen ist eigentlich ganz einfach. Allerdings gibt es so einige Fehler, die man dabei machen kann. Das liegt vor allem an den Produkten, die wir auf Amazon, in Baumärkten oder Discountern sehen. Ich bin volle Pulle in diese Falle getappt und möchte es dir ersparen! Deshalb hier die wichtigsten Fehler, die du beim Bau deines Insektenhotels unbedingt vermeiden solltest!

Fehler Nummer 1: Stroh

In fast jedem kaufbaren Insektenhotel gibt es Stroh. Warum? Weil es billig ist und viel Platz braucht. Was soll es bringen? Eine Unterkunft für Ohrenkneifer. Funktioniert das? Gut möglich. Das Problem ist allerdings: Ohrenkneifer sind Pollendiebe. Das heißt, wir bauen Nisthilfen für Wildbienen und laden in die direkte Nachbarschaft dann Kollegen ein, die den gesammelten Pollen von Biene Mayas wilden Schwestern klauen. Das geht natürlich auf keinen Fall! Deshalb: Weg damit!

Fehler Insektenhotel Stroh

Raus damit: Stroh hat in der Nähe von Wildbienen nichts zu suchen!

Ich wollte Ohrenkneifern trotzdem einen Unterschlupf geben – nur eben nicht DIREKT bei den Wildbienen. Deshalb habe ich ihnen einen externen Unterschlupf gebaut. Das geht ganz einfach!

Zum Artikel: Unterschlupf für Ohrenkneifer selber bauen

Insektenhotel Fehler Nummer 2: Tannenzapfen/Kiefernzapfen sonstige Zapfen

Auch das ist ein Klassiker: Zapfen, egal ob es Tannenzapfen, Kiefernzapfen, Fichtenzapfen oder sonstiges Nadelbaumsamenverteilungsmittel ist. Die Idee: Insekten suchen dort Unterschlupf. Klingt wirklich gut, ist aber – wenn man mal genauer darüber nachdenkt – totaler Käse.

Fehler Insektenhotel Zapfen

Raus damit: Zapfen machen keinen Sin und sind kein Mehrwert im Insektenhotel

Ja, es kann sicher sein, dass sich mal irgendetwas dorthin verirrt. Aber Zapfen sind sicherlich kein Magnet für Schutzsuchende Insekten! Hier ist es wie beim Stroh: Zapfen sind günstig und brauchen viel Platz. Deshalb werden sie in fertigen Insektenhotels gerne verwendet. Tatsächlich ist es aber Bauernfängerei!

Insektenhotel Fehler Nummer 3: Bohrlöcher in Nadelholz

Hatte ich auch: Bohrlöcher in Nadelholz gebohrt. Für Mauerbienen eine ideale Nisthilfe. Leider nicht. Denn was passiert? Nadelholz ist zu weich und die Löcher sind nicht sauber. Sobald die Bienen rückwärts hinein krabbeln bleiben die zarten Flügel hängen und verletzen sich. Das sichere Todesurteil für eine Biene und ihre Brut.

Insektenhotel Fehler Nadelholz

Raus damit: gebohrtes Nadelholz ist gefährlich für Wildbienen. Gebohrt ins Stirnholz noch viel mehr! Auf keinen Fall machen!

Ich hatte das Holz von meinen Beinen übrig und hey, warum nicht?  Ganz einfach: Weil es gefährlich oder tödlich ist! Dazu kommt: Wird Nadelholz nass, dann zieht sich die Feuchtigkeit bis ins Innere, das Holz quillt auf und die gesamte Brut verfault! Bohrungen NUR in Hartholz, welches trocken und abgelagert ist. Sehr gut eignet sich hierfür beispielsweise Esche. Wer nicht weiß, wie er an passendes Holz kommen kann, dem kann ich das Naturschutzcenter empfehlen. Ich habe mir dort einen Block gekauft und selbst gebohrt.

Hartholz Nisthilfe Wildbienen

So sehen gute Nisthilfen in einem gebohrten Hartholz aus: verschiedene Größen und saubere Kanten

Insektenhotel Fehler Nummer 4: Bohrlöcher ins Hirnholz

Hirnholz wie was? Man kann Holz aus verschiedenen Richtungen bohren. Am naheliegendsten ist es natürlich, einfach von oben oder unten in die Jahresringe hineinzubohren. Denn dann kann ich das Stück Holz so lang machen wie ich will. Aber: Wer in die Jahresringe – also ins Hirnholz – bohrt gefährdet die Wildbienen Brut massiv. Wird auf diese Weise gebohrt dann fängt das Holz sehr schnell an zu reissen und sobald Risse im Holz sind können Parasiten, Pilze, Feuchtigkeit etc. in die Brutkammern einziehen und die Larven töten bzw. passiv umbringen. Bitte bitte auf keinen Fall machen! Nadelholz und Hirnholz Bohrungen sehen am Anfang natürlich komplett fein aus – aber das ändert sich definitiv und zwar nach kurzer Zeit. Auch Hartholz, das in die Jahresringe gebohrt wird, reisst.

Insektenhotel Fehler Nummer 5: Unsaubere Bohrlöcher oder Nisthilfen

Bohrlöcher oder die Kanten an Bambus, Schilf und Co. müssen IMMER absolut sauber sein. Kein Grat oder Splitter sollte überstehen. Warum? Die Wildbienen kommen an und klettern erst mit dem Kopf voraus in ihre Nisthöhle. Dort würgen sie den Nektar hervor. Anschließend krabbeln sie rückwärts aus der Röhre heraus, drehen sich um 180° Grad und gehen rückwärts wieder hinein, um den Pollen abzustreifen.

Bienenhotel sauber Kanten

Ganz wichtig: Saubere Kanten am Eingang der Nisthilfen.

Wenn jetzt Splitter überstehen oder die Kanten nicht komplett sauber sind besteht die Gefahr, dass die zarten und empfindlichen Flügel der Wildbienen verletzt werden. Wenn dies geschieht ist unsere Bewohnerin und auch ihre Brut leider zum Tode verurteilt, weil sie dann nicht mehr fliegen kann. Deshalb immer und unbedingt darauf achten, dass alles sauber ist und wir keinerlei Gefahrenpotenzial bereitstellen!

Insektenhotel Fehler Nummer 6: Nisthilfen aus Glas

Auch das auf keinen Fall machen! Natürlich ist es extrem spannend mal in eine Nisthöhle hinein zu schauen. Aber bei Glas besteht eine große Gefahr, dass die Brut in der Zelle schimmelt. Glas ist nicht atmungsaktiv und ein Austausch von Sauerstoff ist nicht gegeben. Es gibt Hinweise, dass Mauerbienen sehr wohl recht gut mit Glasröhrchen zurecht kommen, da durch den Verschluss der Kammern mit Lehm trotzdem Luft zirkulieren kann. Allerdings gibt es ganz einfache und defin Wer seinen Wildbienen beim Brüten zuschauen will, der kann dies beispielsweise mit Nutbrettchen tun. Diese kann man ganz einfach aufklappen und einen Blick in die Brutkammern werfen. Aber auch hier gilt: erst informieren, wie man dies machen kann, ohne die Wildbienen und deren Brut zu stören oder zu zerstören!

Insektenhotel Fehler Nummer 7: Nisthilfen für Flöhe und Kolibris

Ja, es gibt Wildbienen in sehr unterschiedlichen Größen. Von sehr klein (2mm Durchmesser) bis doch recht stattlich (8-9mm Durchmesser). Aber in diesem Rahmen sollten wir auch bleiben. Bohrlöcher oder Schilfhalme mit 1mm Durchmesser sind vielleicht gut für Flöhe – helfen unseren Wildbienen jedoch recht wenig. Und Daumendicke Unterkünfte werden vielleicht in 20 Jahren und der entsprechenden Erderwärmung von Kolibris besiedelt – sind aber definitiv zu groß für die größten unserer gewünschten Gäste. Also immer darauf achten, dass die Nisthilfen auch passend für unsere Gäste sind. Oder auf Marketingdeutsch: Zielgruppengerecht!

Insektenhotel Bienenhotel selbst gebaut

Mit den richtigen Durchmessern hat man sehr schnell viele Besucher

Insektenhotel Fehler Nummer 8: Das Insektenhotel im Winter ins Haus bringen

Auf gar keinen Fall machen! Das Insektenhotel muss ganzjährig draußen stehen! Wird die Brut ins warme gebracht entstehen Frühlingsgefühle und die Larven können schlüpfen. Dies ist dann natürlich viel zu früh und weder die Temperatur noch das Nahrungsangebot sind passend. Was also passiert? Unsere Wildbienen, die wir eigentlich schützen wollen, sterben. Deshalb: Insektenhotel draußen stehen lassen. Die Wildbienen haben sich in der Evolution auf diese Temperaturen eingestellt und die Larven haben keinerlei Problem mit Kälte. Geschlüpfte Wildbienen allerdings sehr wohl!

Insektenhotel Fehler Nummer 9: Der falsche Standort

Wer ein Insektenhotel aufstellen will sollte sich einige Gedanken über den Standort machen. Manche – so wie ich zum Beispiel – sind leider sehr eingeschränkt. Ich habe lediglich einen Balkon mit nicht optimaler Ausrichtung. Allerdings ist mein Standort zumindest regengeschützt, so dass Regen nicht direkt auf den Eingang der Nisthilfen prasseln kann. Optimal ist ein Standort mit viel Sonne am Morgen (also mit Süd-Ost Ausrichtung), damit unsere kleinen Freunde schon frühs aufgewärmt werden und sich auf die Suche nach Essbarem machen können. Auf keinen Fall aber sollte die Gefahr bestehen, dass unsere Bienenfreunde überschwemmt werden. Also nicht flach auf den Boden stellen oder ohne Schutz vor Regen platzieren.

Insektenhotel Fehler Nummer 10: Falsche oder gar keine Nahrung

Wer Wildbienen anlocken möchte sollte darauf achten, dass es auch das entsprechende Nahrungsangebot gibt. Ich versuche z.B. gerade einen bienenfreundlichen Balkon in der Stadt zu bauen, um Besucher mit einem reichlich gedeckten Tisch vom Bleiben zu überzeugen. Bienen- und insektenfreundliche Pflanzen gibt es viele – Geranien aber gehören nicht dazu. Dann schon eher ein Ziest, Glockenblumen, Natternkopf, Malve und Co. Das beste an diesen Pflanzen: Sie sind hier heimisch und kennen unser Klima. Sie sind also nicht anspruchsvoll und kommen auch mal einige Zeit ohne Wasser aus. Also los zur nächsten Gärtnerei und entsprechende Pflanzen kaufen!

Blumen Wildbienen

Die richtigen Blumen spenden viel Nektar und dienen als Nahrungsquelle für Wildbienen und Co.

Insektenhotel Fehler Nummer 11: Du hast keinen Spaß

Aber eigentlich kann das gar nicht sein! Denn wer die ersten Gäste in seinem Insektenhotel begrüßen kann, der kann nach der ganzen Arbeit, die er in sein Projekt gesteckt hat eigentlich gar nicht ohne Spaß und Freude sein. Also genieß dein Insektenhotel und sei stolz auf dich!

Leser Peter hat noch weitere Fehler gesammelt, die ich hier nicht vorenthalten will!

Insektenhotel Fehler Nummer 12: kein Spechtschutz

Insektenhotels werden gerne von Spechten geplündert. Sie fressen die Insektenlarven, durch das Hacken werden Brutröhren bzw. das Holz zerstört. Hohle Stängel im Insektenhotel werden gerne von Spechten herausgezogen, auch wenn sie hinten verleimt sind.

Um dies zu verhindern, sollte man über den Nisthilfen in ca. 15 cm Abstand ein engmaschiges Gitter anbringen, durch dass die Wildbienen und Co. noch gut hindurchfliegen können (z. B. Maschenweite 2 cm).

Das Gitter sollte nicht direkt anliegen, weil dann manche Eingänge für die Wildbienen blockiert sind, aber Spechte trotzdem herankommen. Spechte haben nicht nur einen langen Schnabel, sondern auch eine lange Zunge (laut Vogelbüchern etwa das Vierfache der Oberschnabellänge, z. B. beim Grünspecht min. 10 cm). Darum muss das Gitter einen relativ großen Abstand zu den Brutröhren / Hölzern haben.

Insektenhotel Fehler Nummer 13: leere Schneckenhäuser

Leere Schneckenhäuser in einem Insektenhotel werden nicht von Wildbienen besiedelt. Es gibt zwar Wildbienen, welche in leeren Schneckenhäusern brüten, dafür müssen diese aber auf dem Boden liegen. Idealerwiese an einer sonnigen Stelle mit lockerem Boden.

Insektenhotel Fehler Nummer 14: Kein Platz für Bodenbrüter.

Etwa 2/3 bis 75 % aller einheimischen Wildbienen brüten im Boden. Für diese kann man eine ca. 1 m tiefe Grube in möglichst (voll)sonniger Lage anlegen, die man mit Sand füllt. Wenn man Ton-/Lehmboden hat, kommt ganz unten auf den Boden der Grube eine Drainage zur Entwässerung, z. B. Ziegelschutt. Die Sandoberfläche sollte etwas höher liegen als die Umgebung, damit die Grube bei Starkregen nicht unter Wasser steht. Ideal ist es auch, wenn die Sandfläche unter einem Dachüberstand (Regenschutz) an einer Wand mit südlicher Ausrichtung liegt.

Wege und Terrassen sollte man auf Sand statt auf Kies anlegen, dann schafft man dort Brutplätze für Wildbienen, Schlupfwespen u. weitere Nützlinge.
Außerdem gibt es auch Wildbienen, die in Lößlehm brüten, für diese kann man eine Lehmwand anlegen. Diese muss vor Regen geschützt sein (unter Dach mit Überstand). Der Lehm darf nicht zu fest ein, so dass die Tiere gut graben können.

Insektenhotel Fehler Nummer 15: Tote Stängel entfernen.

Es gibt Wildbienenarten, die in aufrecht stehenden toten Stängel brüten und deren Larven dort überwintern, z. B. in Stängeln von Brombeeren, Disteln, Malven, Königkerzen, Sonnenhut etc.
Wenn man diese Stängel (z. B. im Herbst) entfernt und häckselt oder kompostiert, sterben die Larven. Die erwachsenen Wildbienen schlüpfen im Verlauf des Frühjahrs.

Insektenhotel Fehler Nummer 16: Kein Platz für Mauerbrüter.

Manche Wildbienenarten bauen ihre Nester in den Zwischenräumen von Steinmauern. Darum sollte man Mauern aus unregelmäßig geformten Natursteinen anlegen, deren Zwischenwände nicht mit Mörtel, Beton etc. verfugt sind. Falls die Wand nicht frei steht, sollte ein guter Wasserabzug hinter der Wand vorhanden sein. Ideal sind Wände, die Hohlräume in allen Größen bieten, von wenigen mm bis zu 1 cm.

Man kann auch Mauern aus alten Dachziegeln bauen. Auch Dachziegel mit kleinen Hohlräumen (ca. 2 – 9 mm) sind geeignet.
Am Boden können auch noch größere Hohlräume und/oder Steinhaufen vorhanden sein, für größere Tiere wie Eidechsen, Kröten u. Blindschleichen.

Insektenhotel Fehler Nummer 17: Lochziegel

Die Löcher von normalen Lochziegeln sind mit über 1 cm viel zu groß für Wildbienen. Selbst wenn die Löcher kleiner wären, würden die allermeisten Wildbienen darin nicht brüten, weil die Löcher hinten offen sind.
Trotzdem findet man immer wieder Lochziegel in Insektenhotels, die es zu kaufen gibt. Aber vielleicht soll damit ja ein „Lebensraum“ für die Loriot’sche Steinlaus (Petrophaga lorioti) geschaffen werden…

Insektenhotel Fehler Nummer 18: Pestizide, speziell Insektizide im Garten einsetzen

Nisthilfe Durchmesser Insektenhotel

Wenn man Pestizide, besonders Insektizide im Garten einsetzt, schädigt man damit mit hoher Wahrscheinlichkeit nützliche Insekten und andere Tiere.
Auch „Bio“-Insektizide wie z. B. Pyrethrum u. Neem können bei falscher Anwendung nützliche Insekten töten. Man sollte immer die Packungsbeilage genau lesen. Wenn da steht, dass „Populationen von Bestäuberinsekten geschädigt werden/werden können“, z. B. Bienen, Schwebfliegen, oder andere Nützlingen wie Florfliegen, Schlupfwespen etc. geschädigt werden/werden können, sollte man stutzig werden.

Manche Fungizide enthalten Kupfer. Dieses Metall reichert sich mit der Zeit im Boden an und wirkt in höheren Dosen giftig auf Insekten und Bodentiere (z. B. Regenwürmer).
Auch manche Herbizide wie Glyphosat verringern die Population von einigen Tiergruppen, die auf dem oder im Boden leben.
Es macht wenig Sinn, den Insekten Nisthilfen anzubieten, um sie dann einige Meter weiter durch Gifte zu töten.

Insektenhotel Fehler Nummer 19: Zu kurze Bohrlöcher

Viele Insektenhotels aus dem Baumarkt sind gerade mal 3 bis 4 cm tief. Die Frage ist: Wer soll darin bitte nisten? Hierzu muss man wissen, dass viele Bewohner der Nisthilfe die vorderste Zelle frei lassen – sie ist also blind. Danach kommen dann die Brutzellen für Männchen und im hinteren Teil des Nistganges kommen die Brutzellen für Weibchen. Ist für eine durchschnittliche Mauerbiene also die Niströhre lediglich 3-4cm tief, dann kommen da vielleicht zwei Zellen für Männchen raus. Und das sollte ja nicht der Sinn der Sache sein, denn wir hätten für die Herren natürlich auch gerne die passenden Damen. Als Faustregel kann man sagen: Die Nistgänge sollten mindestens 10x so tief wie breit sein. Also bei einem 4mm Bohrer dann mindestens 4cm tief. Im Prinzip reicht es im Normalfall den Bohrer komplett im Holz zu versenken. Niemand muss sich Spezialbohrer kaufen! Aber eine gewisse tiefe sollten die Niströhren eben haben, vor allem wenn der Durchmesser dann etwas dicker wird

Du kennst noch mehr Fehler? Dann ab in die Kommentare damit!

Brauchbare, fertige Insektenhotels

Du willst nicht selbst basteln? Dann habe ich hier einige Empfehlungen für dich, damit du keinen Schrott kaufst und dich darüber ärgern musst! Gute Insektenhotels gibt es beispielsweise im Naturschutzcenter und auch bei Insektenhotels.de gibt es einige brauchbare Exemplare. Achtet aber auch hier gerne auf die Klassiker wie „Schmetterlingsunterschlupf“ oder den „Florfliegengehegen“ (erkennbar an den roten Lamellen). Diese sind nutzlos, gehören aber wahrscheinlich mittlerweile einfach dazu, weil der klassische Baumarktbesucher sonst denkt, dass ein Insektenhotel ohne diese Elemente von minderer Qualität ist. Und selbst auf Amazon gibt es einige brauchbare Exemplare, wenn man lange genug sucht:

Meine Buchempfehlungen rund um Wildbienen, Bienenpflanzen und Nisthilfen

Hier noch zum Abschluss meine Buchempfehlungen. Vor allem „Die anderen Bienen“ ist wirklich ein tolles Werk! Es gibt einen sehr guten Einblick in die Welt der Wildbienen mit vielen Bildern zur Bestimmung und auch Tipps für den Bau von Nisthilfen. Auch Bienenfreundlich Gärtnern kann ich nur empfehlen. Wer dabei ist einen Garten zu planen oder nach bienenfreundlichen Pflanzen für jeden erdenlichen Standort sucht ist mit diesem Buch super gut beraten!

Wildbienen: Die anderen Bienen (Gebundene Ausgabe)
von Westrich, Paul (Autor)

Preis: 54,95 €
10 gebraucht & neu ab

Vom Leben der Wildbienen: Über Maurer, Blattschneider und Wollsammler (Gebundene Ausgabe)
von Boyer, Philippe (Autor)

Preis: 19,90 €
7 gebraucht & neu ab 19,90 €

Bienenfreundlich Gärtnern: Pflanzideen für alle Standorte (Taschenbuch)
von Lugerbauer, Katrin (Autor)

Preis: 19,50 €
10 gebraucht & neu ab 2,97 €

Die schönsten Pflanzen für Bienen und Hummeln: im Garten, auf Balkon & Terrasse (Gebundene Ausgabe)
von Kopp, Ursula (Autor)

Preis: 4,50 €
7 gebraucht & neu ab

53 Kommentare

  1. Vielen Dank für die Infos..
    Habe ein wunderschönes Insektenhotel gebaut bekommen…Alle oben aufgeführten Fehler mit inbegriffen.
    Heute abmontiert und arbeit für die Wintertage in die Werkstatt gelegt.
    Freu mich auf das Frühjahr auf ein artgerechtes Insektenhotel.
    Vielen Dank
    Julia

    Antworten
    • Hallo Andy, hier wurde scheinbar lange nichts mehr geschrieben. Ich versuch es trotzdem mal. Ich habe noch einige alte handgeformte Ziegelsteine über, lohnt es sich da Löcher rein zu bohren in 4,6 und 8mm? Würde diese dan in mein Insektenhotel integrieren.

      Antworten
      • Hey Thorsten,
        das ist eine gute Frage. Das würde ich einfach ausprobieren und schauen was passiert. Manchmal muss man einfach machen

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  2. Wieso zweimal Fehler Nr. 16? Eigentlich sind es doch hier schon 18 Fehler, oder? (wobei Fehler Nr. 11 sich ja im Grunde von selbst ausschließt). Aber Kleinlichkeiten beiseite: Vielen Dank für die wertvollen Tipps. Auch ich werde bei nächster Gelegenheit an meinem (gekauften/geschenkten) Insektenhotel einige Umbauten vornehmen. Die Lektüre des Artikels hat mir die Augen geöffnet, warum dort immer nur die Bambus-Röhrchen eifrig genutzt wurden, die Hirnholz-Weichholz-Bohrungen jedoch ebenso verschmäht blieben wie das Nadelbaumzapfen-Abteil.

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    • Hey Bernd,

      danke für den Hinweis. Zählen will eben gelernt sein 😉 Freut mich, dass ich dir helfen konnte. Mir ging es ja am Anfang genau so und dann wundert man sich, warum niemand einzieht. Deshalb habe ich die Liste zusammengestellt und wenn es dann noch hilf umso besser!

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  3. Kurze Frage: womit sollte den dann das Hotel bestenfalls ausgestattet werden? Bleibt kaum mehr was übrig

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    • Hey Birgit,
      ich denke es gibt genug was gut funktioniert. Sauber gebohrte Löcher ins nicht Stirnholz von trockener Buche/Eiche etc. Saubere Schilfrohre oder Bambus oder spezielle Röhrchen aus Papier. Ich weiss, dass es teils wirklich komploziert ist, aber notfalls schau mal meinen Beitrag zu meinem Insektenhotel an. Vielleicht findest du da noch inspirationen

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  4. Hallo Andy,
    ich bin total begeistert von diesem Beitrag. Übersichtlich und super informativ. Den sollte sich jeder vorher durchlesen, wenn er Wildbienen im Garten haben möchte. Deshalb würde ich dich gerne diesen Beitrag auf meinem Instagram-Account verlinken, wenn es dir recht ist.
    Ich habe selber seit Jahren ein großes Insektenhotel und lerne noch ständig dazu. Ab und zu poste davon und es kommen dann viele Fragen. Fragen, worauf dein Beitrag super Antworten hat.
    Was meinst du? Gibt mir bitte Bescheid.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dagmar /@mamamacht auf Instagram

    Antworten
    • Hey Dagmar,
      vielen Dank für dein Lob, das freut mich wirklich! 🙂 Und klar, wenn du den Beitrag verlinken magst kannst du das gerne machen. Ich freu mich immer, wenn ich helfen kann und die Bienchen eine möglichst optimale Nisthilfe bekommen!

      Antworten
  5. Hallo Andy,
    habe deinen Beitrag leider erst jetzt entdeckt und natürlich festgestellt, dass ich offenbar auch Fehler gemacht habe: insbesondere Fehler Nr. 17, Lochziegel. Allerdingshabe ich die Löcher hinten mit Lehm-Sand-Gemisch zugeschmiert. Frage also: Reicht das? Alternativ könnte ich natürlich auch Bambusstengel zuechtschneiden und in die Löcher stecken.
    Was würdest du empfehlen?
    LG

    Antworten
    • Hey Dieter,
      ein Klassiker, da musst du dir sicher keine Sorgen machen, dass du der einzige bist dem das passiert 🙂
      Ich würde die Lochziegel tatsächlich einfach als Haltevorrichtung für Bambusstengel verwenden. Oder austauschen durch Strangfalzziegeln. Aber allein mit den Lochziegeln wirst du sehr wahrscheinlich keinerlei Erfolg haben – da hilft es auch nicht, wenn du sie hiniten zu schmierst.
      LG Andy

      Antworten
      • Hallo Andy,
        danke für deine tollen Tipps! Tatsächlich hat ein Specht im letzten Herbst unser kleines Insektenhotel geplündert. Hiervor warnst du ja auch bei Kauf von Insektenhotels ohne Schutzgitter. Nun verstehe ich nicht, warum du einige Hotels auf der Amazon-Seite empfiehlst, die kein Schutzgitter haben. Kannst du mir auf die Sprünge helfen?
        VG
        Claudia

        Antworten
        • Weil es nicht so wirklich einfach ist Nisthilfen mit SChutzgitter zu kaufen. Da muss man am besten selbst Hand anlegen und ein Gitter anbringen, an besten mit einigem Abstand.

          Antworten
    • Ein Fehler fehlt in Deiner tollen Liste. Überhaupt kein Insektenhotel. Lieber ein „schlechteres“ als garkeins. 😉

      Antworten
      • Hey Ensi,
        grundsätzlich ja, aber wenn es eine Nisthilfe ist in der sich die Bienen die Flügel verletzen (Stichwort Nadelholz) oder wo die Brut verpilzt (Stichwort Glasröhrchen, Risse etc.) dann sollte man doch besser nichts aufstellen 😉

        Antworten
  6. Lieber Andy,
    ich bin ja so froh deinen Artikel gelesen zu haben. Wollten morgen mit unserem Sohn Holz besorgen und ein Insektenhotel anfangen zu bauen. Ich glaube wir hätten alles falsch gemacht. So weit denkt man ja irgendwie nicht, dass sich dort irgendwo die Bienen verletzen können oder ihre Brut sogar sterben kann. Deshalb wird jetzt neu geplant. Vielen, vielen Dank.
    Lg Nicol

    Antworten
    • Liebe Nicole,
      freut mich, wenn ich dir helfen konnte. Es ist ja nicht nur für die Bienen gefährlich, sondern auch frustrierend wenn man sich viel Mühe gibt und Geld ausgibt und dann passiert nichts weil deine Bienenunterkunft nicht angenommen wird. Ich wünsche euch viel Spass beim Basteln und Beobachten!

      lg Andy

      Antworten
      • Guter Artikel, ich baue Nisthilfen für Bienenfreunde, die nicht selbst bauen können. Auch bekomme ich Aufträge zum sinnvollen Erneuern des Insektenhotels aus dem Handel. Es ist schwer zu verstehen, warum die Märkte so viel Anfeuerholz für viel Geld anbieten. Wer sich für meine Arbeiten interessiert :
        kostmann.de.tl

        Antworten
  7. Danke für die vielen guten und interessanten Ratschläge!! 🙂 🙂

    Antworten
  8. Danke für die tollen Ratschläge. Es ist schon erstaunlich wie viele zu kaufende Insektenhotels völlig daneben sind!
    Habe eine Frage: “ Habe sehr viel Spaß mit meinem Insektenhotel – aus Röhren vom Bambus in von Euch angegebener Größe – . Allerdings muss ich erstaunt feststellen, das ein Großteil der verschlossenen Röhrchen schon jetzt kleine, teilweise winzige Löcher aufweisen (können nicht vom Specht stammen). Fürchte, dass irgendein Schadinsekt tätig ist. Wer und was könnte das sein?????“

    Antworten
  9. Habe nach euren Anleitungen Insektenhotel befüllt: in ALTREIFEN!
    So rundum Witterungsschutz, Bewegungs- und Lebensraum zusätzlich in der inneren Wandung. Da passt viel Allerleimaterial rein!
    Weitere Vorteile: man kann unkompliziert mehrere gefüllte Altreifen an einer Mauerwand aufhängen (ein Hacken jeweils ausreichend), angeordnet nebeneinander oder als Dreieck bzw. als auf dem Kopf stehendes Quadrat usw. In der Mitte kannst du noch Blumentopf setzen und sofort sind bisher leeren Wände cool gestaltet = wirklich schöner Blickfang …und neuer Lebensraum! Reifen gibt es überall umsonst und aufgebaut wie von euch beschrieben, allweil besser, kreativer und vor allem Lebensfreundlicher für Insekten als so XY-Modelle gekaufter Baumarkthäuschen! Jene sind außerdem zu leicht und deshalb Windempfindlich. Reifen sind schwer, da wackelt nix 🙂

    Antworten
    • Hey Rainer,
      wow das klingt ja wirklich super. Hast du davon auch ein paar Bilder? Ich bin gespannt wie deine neuen Wohnungen angenommen werden!

      Antworten
  10. Sehr schöne Anleitung! Super Tipps! Danke!

    Antworten
  11. Hallo Hab da auch ein paar fragen. Wie tief sollen die bohrungen sein. ? hab gehört die Bohrungen sollen leicht nach oben gehen damit sich kein wasser darin sammeln kann und kann ich Birkenstämme benutzen fürdas Insektenhotel ? Gruß Klaus

    Antworten
    • Hallo Klaus,
      also die Tiefe der Löcher ist meines Wissens nicht ganz so entscheidend. Ich hab dazu viel gelesen, z.B. das ca. 10-fache der Dicke. Aber die meisten sagen: Bohr einfach so tief, wie dein Bohrer lang ist. Und bei mir funktioniert das auch prima. Bohrungen minimal nach oben ist sicher nicht falsch; ich habe ein Plexiglas Dach auf meinem großen Bienenhotel und deshalb ist es regengeschützt. Nach unten bohren würde ich auf jeden Fall vermeiden! Zum Thema Birke bin ich jetzt nicht der Fachmann, ich würde aber schätzen: wenn es gut abgelagert ist (zwei Jahre) dann dürfte das funktionieren! Ich hoffe ich konnte dir helfen!

      lg Andy

      Antworten
  12. Moin
    Bei Papier – Rölchen….. gibt doch nun Strohhalme aus Papier ……meinst die gehen ?

    Antworten
  13. Hallo und vielen Dank für Deine Tips.
    Ich habe ganz andere Sorgen: Seit Begin der Pflanzzeit habe ich, wie jedes Jahr, meinen Balkon mit Bienenliebenden Pflanzen ausgestattet(Malven, Strauchbasilikum, Nelkenwurz, Kokardenblumen etc.) – aber, es kommt kaum eine Biene vorbei. Auch Hummeln kommen nicht mehr. Das war vor ca 6 Wo.noch anders. Was ist los?
    Liebe Grüße
    Gitti

    Antworten
    • Hallo Gitti,
      das ist natürlich eine Frage, die ich dir aus der Ferne schwer beantworten kann. Aktuell sind ja die Temperaturen nicht so hoch und deshalb die allgemeine Aktivität etwas reduziert. Vor allem wenn es regnet sind Bienen nicht unterwegs. Blühen deine Blumen denn schon? Kokarden blühen ja Juli bis Oktober, Malven kommen so ab Juni. Wie gesagt: ist schwer zu sagen. Bei mir schwirren Bienen herum, meine Katzenminze ist gut besucht. Ist also kein „globales“ Problem würde ich sagen.

      Antworten
  14. Hallo,
    vom Schnitt des Apfelbaumes habe ich einige Äste übrig. Sie sind nicht besonders dick, nur etwas dicker als Salagurken. Taugt das irgendwie als Nisthilfe, also rundum Löcher reinbohren und in eine regengeschützte Ecke stellen? Oder lieber unter einem Busch als Totholz rotten lassen?
    LG,

    Antworten
    • Hey Conny,
      kurz gesagt: als Totholz rotten lassen 🙂 Die sind einfach a) zu dünn und b) selbst wenn sie dick genug wären müsstest du sie erst mal 2 Jahre irgendwo trocknen. Aber alleine die Dicke disqualifiziert sie eigentlich. Aber ein Totholzhaufen ist ja auch eine super Sache!

      Antworten
  15. Also ich habe ein Insektenhotel und da tummeln sich schon einige Mieter. Egal ob Ober- oder Untergeschoss die Nachfrage nach gemütlichen Wohnraum ist groß. Denke das man bald anbauen muss. Aber ich habe alle Fehler gemacht die es gibt und bis jetzt noch nichts gesehen das wer wem irgendwie etwas wegnimmt bzw. Streitig macht. Es summt und brummt einfach herrlich. Man sollte vielleicht selber experimentieren und nicht immer auf Ratschläge andere hören.

    Antworten
    • Hallo Hallesaale,
      die meisten Tipps hier sind genau durch unser experimentieren in den letzten Jahren entstanden. Es gibt immer mal Ausnahmen – ich habe z.B. schon Mauerbienen gesehen, die einfach Nisthöhlen im Vollschatten bevorzugen 🙂

      Antworten
  16. Hallo Andy,
    Ich baue gerade ein Insektenhotel, das Gerüst steht und muß jetzt mit Leben gefüllt werde. Gott sei Dank habe ich vorher im Internet recherchiert und bin auch auf diese Seite gestoßen. Sehr informativ und übersichtlich. Dadurch habe ich viel unnütze Arbeit gespart.
    Aber eine Frage hätte ich noch: Ich wollte auch ein Feld mit Lehm füllen. Ich habe mir etwas aus der Kiesgrube besorgt. Leider steinhart.
    Kann man den mit Wasser und feinem Sand weicher machen? Oder hast Du eine andere Idee?
    manfred

    Antworten
    • Hi Manfred,
      Steinhart ist natürlich nicht das was es braucht. Zumindest nicht für Bienen, die selbst graben möchten 🙂 Hier in Saar Natur gibt der Herr seinen Geheimtipp preis: neun Schaufeln Sand und eine Schaufel Zement wenn ich mich recht erinnere!
      https://www.youtube.com/watch?v=-xU1XnglQIM

      Antworten
  17. Hallo Andy,
    danke für den Link. Ich hätte nicht gedacht, daß sich Bienen in einer Mischung mit Zement wohlfühlen. Ich habe jetzt den Lehm mit Sand und Wasser vermischt um ihn weicher zu machen. Es trocknet jetzt und ich hoffe, die Mischung wird angenommen.

    Antworten
  18. Hallo Manfred,

    jetzt kommt die übelste aller Amateur-Fragen: Gibt es irgendwo Insektenhotels zu kaufen, die all diese Fehler oben NICHT beinhalten?
    Ich bin nicht wirklich handwerklich geschickt und würde lieber ein paar Euro investieren, statt mich stundenlang in den Keller zu stellen um zu basteln ;o)

    Antworten
  19. Danke für die Infos. Mir war nicht bewusst, dass man soviel falsch machen kann.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    Antworten
  20. Hallo
    Ich habe alles gelesen und finde Ihre Seite sehr informativ und bewahrte mich vor den üblichen Fehlern
    Trotzdem eine Frage
    Kann ich in meinem großen Insektenhotel , auch ein Platz für Flohrfliegen und ein Platz für Schmetterlinge mit einbauen ? Es soll zwar hauptsächlich für verschiedene Bienen gelten .
    Würde mich über eine Antwort sehr freuen

    Antworten
    • Hallo Sabine,
      also für Schmetterlinge gibt es einfach gar nichts was du bauen könntest. Und für Florfliegen würde ich einfach was separates nehmen. ich weiss nicht mal, ob die z.B. den gleichen Standort wie Wildbienen möchten.

      Antworten
  21. Zwei Fragen:
    In welche Richtung muss ich jetzt bohren? Ich dachte quer zu den Jahresringen, das empfohlene Kauf-Hotel von wildtier herz hat aber klar Bohrungen in die Jahresringe. Um weitere Missverständnisse auszuschließen. Wenn man sich das Holz so aufgestellt denkt, wie es wächst (wenn man von oben darauf schaut, sieht man die Ringe), in welche Richtung muss man bohren? Wagerecht oder Senkrecht?

    Ist ein Loch, das mit einem konventionellen Holzbohrer in Hartholz gebohrt ist komplett so glatt und sauber, wie man es braucht? Falls man noch ausschleifen muss, gibt es Werkzeugvorschläge?

    Antworten
    • Hallo Heidi,
      du hast recht, das Hotel von Wildtier Herz ist eigentlich falsch gebohrt. Der Unterschied ist, dass es im Prinzip keine Löcher sind, sondern Rillen in die einzelnen Platten gefräst sind. Deshalb kann das Holz dann nicht reissen. Wenn du dir das Holz so vorstellst wie es gewachsen ist, dann bohrst du nicht in den Kopf und nicht in die Füße, sondern waagrecht in das Holz hinein.
      Und zu Frage Nummer 2: ein scharfer Holzbohrer reicht, dann musst du nichts mehr ausschleifen!

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  22. Hallo,
    Du empfiehlst mit „wildtier Herz I Bienenhotel“ ein Produkt, bei dem die Löcher ins Hirnholz gebohrt sind. Dies ist aber bei allen Anleitungen ein grober Fehler.

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    • Hallo Alfred,
      du hast prinzipiell recht, nur hier liegt der Fall anders. Es ist ja kein Block in den gebohrt wurde, sondern es sind einzelne Brettchen, in die eine Rille gefräst wurde. Deshalb kommt hier das große Problem der Hirnholz Bohrungen nicht zum tragen: Das einreissen! Da die Brettchen ja quasi halb offen sind kann nichts reissen. Deshalb ist bei dieser Nisthilfe alles gut so wie es ist.

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  23. Hallo, eine wertvolle Liste, um Fehler vorab zu vermeiden. Allerdings wollen und können viele sich kein fertiges bei Amazon kaufen/leisten und eventuell lieber selber bauen. Gibt es auch eine Liste, was man alles verwenden kann/darf und wie man es am besten selbst mit Material aus der Natur baut? Lg

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    • Hallo Christoph,
      ich habe unter https://amazingnature.de/insektenhotel-bauanleitung/ eine Bauanleitung geschrieben, die in etwa beschreibt, wie ich mein eigenes Insektenhotel gebaut und umgebaut und verbessert habe. Gutes Material ist vor allem Bambus, das man in entsprechende Stücke schneidet. Oder trockenes Holz (kein Nadelholz, sondern z.B. Buche, Eiche etc), in das passende Löcher gebohrt werden (nicht in die Stirnseite!). Ich habe letzten August einen großen Holzblock gebohrt und aufgestellt und er ist jetzt schon zu über 50% besiedelt. Es gibt auch Papierröllchen, die man kaufen kann. Oder wenn du eine Pflanze mit hohlen Stängeln findest kannst du diese auch verwenden.

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      • Hallo liebe Wildbienenfreunde, habt Ihr schon einmal an kommerzielle Wildbienen Hotels gedacht. Dort werden saubere Nuten unterschiedlichen Durchmessers in MDF Platten sauber gefräst und so aufeinander gepresst und zentral verschraubt, dass man die Puppen absammeln und reinigen, sowie Schädlinge wie Milben etc entfernen kann.
        Die Nuten kann man mit einer Bürste reinigen und im Backofen bei 70 Grad desinfizieren. Bei den anderen Hotels bleiben die Röhren mit abgestorbener Brut für immer verloren.
        Die abgesammelten Puppen lassen sich mit ausreichendem Schutz vor Fraßfeinden im Schuppen, oder nach Rücksprache mit der Dame des Hauses im Kühlschrank bis zum nächsten Frühjahr aufbewahren.

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  24. Hallo, ich finde die Liste auch gut. Ich habe schon einige Jahre ein Insektenhotel im Garten. Und genieße es im Frühling sehr wenn das Leben darin beginnt. Ich habe auch die Erfahrung gemacht das Lehmsteine gerne angenommen werden. Außerdem habe ich immer zusätzlich noch einen Untersetzer mit Steinen und Wasser in der Nähe stehen. Den Tip mit den Bodenbrütern werde ich noch versuchen umzusetzen. Ich hoffe nur das die Eidechsen die ich entdeckt habe hier dann nicht plündern.

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  25. Das ist schon sehr gut geschrieben. 

    Ich würde folgendes ergänzen:

    Insektenhotel und Wildbienennisthilfe konsequent trennen. Wurde ja auch schon angedeutet.

    Harziges Holz harzt bei Sonneneinstrahlung in die Röhrchen aus und die Imagos verkleben unter Umständen. 

    Auch Mitte Juni noch Nisthilfen für die späte Generation aufhängen.
    Sonst belegen die frühen Arten schon alle Löcher.

    Da 75% der gefährdeten Wildbienen im Boden nisten, sollte der Aufwand für den Wildbienenschutz zu 75% für die Bodennister in Anspruch nehmen und zu 25% für die oberirdisch nistenden. 
    Mehrere kleine Wildbienennisthilfen im Garten aufhängen.

    Immer Lebensräume schaffen. Nicht nur Blühflächen. 
    Nistmöglichkeit, Nahrung, Baumaterial. 

    Auf Pappröhrchen verzichten. Die ziehen zu schnell Feuchtigkeit. Wenn doch, unbedingt total trocken aufhängen. 

    Drahtgitter so anbringen, dass kein Vogel zwischen Röhrchen und Draht kommt und dann eventuell nicht mehr herauskommt. Hat es schon gegeben. 

    Wissen an jungen Menschen aktiv weitergeben. 
    Siehe. https://innature.school/

    Hier eine weitere, sehr gute, Seite :
    https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/
    LG

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  26. Hallo 🙂
    Du schreibst, man soll in Nadelhölzer keine Bohrungen vornehmen. Wir haben eine große Nordmanntanne im Garten, die leider letztes Jahr das Zeitliche gesegnet hat… Nun dachte ich, den Stamm könnte man gut für Wildbienen nutzen, Löcher bohren und ein Dach als Regenschutz montieren. Rätst du davon ab oder hast du eine Idee, was wir mit der Tanne anstellen können, ohne sie gänzlich zu fällen, aber Tieren Unterschlupf zu gewähren?
    Liebe Grüße
    Steffi

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    • Hey Steffi,
      bitte nicht machen. Nadelholz hat zwei enorme Nachteile: Harz und Fasern. Das Harz verklebt die Bienen, die Fasern sind zu weich und stellen sich auf und zerstören damit die Flügel, wenn sie rückwärts in das Loch kriechen. Ich würde den Stamm einfach stehen lassen. Da ziehen von ganz alleine die passenden Bewohner ein. Käfer z.B. lieben totes Holz (auch wenn die meisten eher auf nicht-Nadelbäume stehen gibt es genug Generalisten)

      Antworten
  27. Ohne Schutzgitter sind wohl alle Insektenhotels sinnlos! Habe mir eines im Supermarkt gekauft, leider nur ohne Schutzgitter erhältlich. Da wir viele Wildbienen im Garten haben, haben die fast das ganze Hotel besetzt und es war eine Freude, sie dabei zu beobachten. Dann kam das böse Erwachen! Eines Tages waren viele Bambus-Röhrchen herausgezogen und lagen am Boden, die verschlossenen Löcher waren aufgepickt. Die Röhrchen waren nicht verklebt und konnten von den Kohlmeisen daher leicht herausgezogen werden. Ich habe dann provisorisch ein Gitternetz vorne installiert, konnte einmal einen Buntspecht beobachten, der dadurch am Plündern verhindert wurde. Am Ende waren noch ca. 10 % des Hotels verschlossen. Was am Anfang gut begann, war am Ende frustrierend. Nie wieder ein Insektenhotel ohne Schutzgitter! Werden aber leider überall nur ohne angeboten!

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